Als Künstler weiß er auch zu scherzen
Ausstellung mit Arbeiten Eckart Rothkamms


(ti) ,,Das Leben gestalten“ – die Lebensmaxime des Malers und Lebensphilosophen Eckart Rothkamm, der derzeit seine gestalt- und aussagekräftigen Bilder in der Galerie Carmen von Eynern zeigt. Eckart Rothkamm erhielt seine Ausbildung u.a. an der Werkkunstschule Barmen und lebt heute als freier Maler in Straelen an der deutsch-holländischen Grenze.

Die Malerei ist ein Aspekt des Schaffens von Eckart Rothkamm, und beim großen Experiment ,,Leben“ sind die Bilder, wie er findet, noch nicht einmal das Wichtigste. Eckart Rothkamm benutzt Binderfarben, die er zum Teil mit Erde anreichert, was dem Ganzen einen pastosen, mitunter bröckeligen Ausdruck verleiht und dem Betrachter einen von Natur und Leben gesättigten Bildeindruck vermittelt.
Als Pendant zu diesen manifesten Bildern gestaltet er auch schwerelose Gedankenkörper wie ,,Die himmlische Statue“: Im freien, offenen Duktus, die Vision. Eckart Rothkamm versteht es auch, den Dingen eine neue Ordnung zu geben: „Aus einem alten Fundus neu geordnet“ oder ,,anonym vertraute Wesen“, die, obwohl technisch völlig unterschiedlich, doch eine Ahnung geben von der Harmonie der Sphären, deren Anblick am Sternenzelt der Nacht Künstleraugen noch immer tief beglückt. Rothkamm weiß auch zu scherzen. Daß das Alter vor Verführung nicht sicher ist, weiß der heute 50jährige Künstler mit seinem Blick für menschliche Schwächen schmunzelnd abzubilden. Sein ,,Nachtblick“, so der Titel eines Bildes in besonderer und recht seltener Abbildtechnik, dieser ,,Nachtblick“ weiß das Leben auch in Zukunft zu gestalten. (Galerie Carmen von Eynern, Wuppertal-Vohwinkel, bis Ende Mai).

Westdeutsche Zeitung / Generalanzeiger, 7. Mai 1992, S. 24.

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