Farben
durch den Wind gedreht
Der niederländische Maler Hendrik van Veenendaal stellt in der Galerie
Palette aus
Von unserem Mitarbeiter Thomas Illmaier
Hendrik van Veenendaal, Mitglied der internationalen Gruppe Ring bildender
Künstler (RBK), stellt in der Galerie Palette Röderhaus seine neuesten
Werke aus. Sie sind alle während eines Frankreich-Aufenthaltes 1991 entstanden.
Van Veenendaal löst
mit seinen Ölbildern Verwunderung aus. Das Vage seiner Farbgestaltung
kontrastiert mit zum Teil furiosen Formbegrenzungen. Die Strukturen des Bildes
verfließen, aber nicht so weit, daß das Interesse erlahmt.
Im Gegenteil, das
Interesse wird stärker beim längeren Hinschauen. Es scheint, seine
Formen, seine Farben sind alle einmal „durch den Wind gedreht“.
Man hat den Eindruck, Landschaften zu sehen, doch sind sie namenlos, entsprechend
ohne Titel, doch nicht fremd. Es herrscht eine Unruhe in seinen Bildern, ein
leichtes, Ekstase ahnendes, Erzittern, das die Welt durchherrscht. Für
dieses subtile Erlebnis hat man keinen Namen, und so atmet man vor diesen
Bildern frei. Neben seinen Olbildern zeigt Hendrik van Veenendaal Aquarelle,
Mischtechniken und Zeichnungen. Die Ausstellung in der Galerie Palette, Sedanstr.
68, ist noch bis zum 16. Februar 1992 geöffnet.
Bild: Der Niederländer Hendrik van Veenendaal (neben Eva Röder) stellt in der Palette aus.
Westdeutsche Zeitung / Generalanzeiger, 16. Jan. 1992, S. 18.